Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

#7 Rebecca Seidler: L’Chaim, Ambivalenz und Selbstbewusstsein

#7 Rebecca Seidler: L’Chaim, Ambivalenz und Selbstbewusstsein

„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Wir nehmen das Festjahr zum Anlass, auf das Hier und Jetzt zu schauen und fragen, wie leben Jüdinnen und Juden aktuell in Deutschland? Was treibt sie um? Was macht für sie Jüdischsein aus? Darüber sprechen wir mit Rebecca Seidler. Die 41-Jährige ist Vorsitzende der liberalen jüdischen Gemeinde Hannover. Sie macht deutlich, dass Jüdischsein natürlich sehr individuell ist und sehr viel mehr ist als der Holocaust oder die Shoah und Antisemitismus. Rebecca Seidler erzählt davon, dass es den jüdischen Gemeinden in Deutschland gelungen ist, die Jüdinnen und Juden, die seit den 90er Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind, erfolgreich einzubeziehen. Sie spricht von der Ambivalenz, sich in Deutschland zuhause und doch fremd zu fühlen. Und vom neuen Selbstbewusstsein der jungen Generation.

#6 Carlotta Nwajide: Klimakrise, Ehrgeiz und Lebensziel Olympia

Carlotta Nwajide – Rudersportlerin, Aktivistin, Vize-Weltmeisterin, Europameisterin, und vielleicht auch bald schon Gewinnerin einer olympischen Medaille. Die 26-Jährige geht in Tokio im Doppel-Vierer für Deutschland an den Start. Carlotta Nwajide engagiert sich auch für gesellschaftliche Themen außerhalb des Sports. Sie setzt sich mit der Klimakrise auseinander und versucht auch in ihrem sportlichen Umfeld ein kritisches Bewusstsein für den Klimaschutz zu wecken. Die gebürtige Hannoveranerin spricht über den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Rassismus. Sie erzählt, wie es sich für sie anfühlt, sich als afrodeutsche Rudersportlerin in einem rein weißen Umfeld zu bewegen. Und sie verrät, dass sie schon mit 12 Jahren Kurs auf Olympia genommen hat. Um diese und weitere Themen geht es im Gespräch mit Carlotta Nwajide.

#5 Jochen Oltmer: Flucht als Grundkonstante, Flüchtlingsschutz und Boat People

Jochen Oltmer ist außerplanmäßiger Professor für Migrationsgeschichte am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück. Er forscht zu deutscher, europäischer und globaler Migration in Vergangenheit und Gegenwart. Der Migrationsforscher zieht Bilanz zu 70 Jahren Genfer Flüchtlingskonvention, die am 28. Juli 1951 verabschiedet wurde. Die Konvention schützt Geflüchtete vor der Zurückweisung oder Rückführung in Staaten, in denen ihr Leben oder ihre Freiheit bedroht ist. Was genau veranlasste die internationale Staatengemeinschaft 1951, die Konvention zu verabschieden? Spielte sie eine Rolle für die Geflüchteten, die im Lauf der letzten Jahrzehnte nach Niedersachsen gekommen sind? Ist sie in Zeiten von Klimaflucht und sich abschottenden Nationalstaaten überhaupt noch zeitgemäß? Um diese und andere Fragen geht es im Gespräch mit dem Migrationsforscher Jochen Oltmer.

#4 Shugaa Nashwan: Judo, Japan und Jemen-Reise

Shugaa Nashwan ist Judoka und Psychologie-Student. Er steckt gerade mitten in den Vorbereitungen für die Paralympics in Tokio. Wegen einer angeborenen Augenerkrankung ist Shugaa annähernd blind. Er wurde 1997 im Jemen geboren, kam mit fünf Jahren nach Deutschland. Zur Zeit ist er unter den Top Ten der Weltrangliste. Seit drei Jahren lebt der 23-Jährige in Hannover, wo sein Olympia-Stützpunkt ist. Wir sprechen darüber, was es für ihn bedeutet, dass die Paralympics im Mutterland des Judo-Sports stattfinden, über Deutschsein in Japan und über die Reise in den Jemen, die er voriges Jahr unternommen hat. Außerdem geht es um seinen Umgang mit Ängsten, Selbstfindung und seine Ersatz-Familie im Internat in Marburg.

#3 Natasha A. Kelly: Mac and Cheese, Wut und Visionen

Natasha A. Kelly ist Kommunikationssoziologin und Aktivistin. Sie wurde in London geboren, kam als Kind nach Cloppenburg. Wir sprechen über ihr neues Buch „Rassismus. Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen!“, mit dem sie eine Grundlage schaffen will für eine informierte Debatte.
Natasha Kelly zeigt in ihrem Buch Strukturen an Universitäten und Schulen, in der Sprache und bei der Polizei auf, die Schwarze Deutsche aus der Mehrheitsgesellschaft ausschließen. Im Gespräch geht es auch um Schwarze Geschichte, z. B. dass im Kaiserreich Deutschsein per Gesetz als weiß festgeschrieben wurde, und um die Grenzen der Meinungsfreiheit.

#2 Sabrina Rahimi: „Bumorum“, Busfahren & Berufung

Sabrina Rahimi ist Empowerment- und Anti-Rassismus-Trainerin, Sozialarbeiterin und vierfache Mutter. Geboren in Afghanistan, kam sie als kleines Kind mit ihren Eltern nach Hannover. Sabrina Rahimi erzählt von ihren Erfahrungen als Empowerment-Trainerin. Und davon, welche Rolle es für die Teilnehmer:innen ihrer Workshops spielt, dass sie als Schwarze muslimische Frau selbst von Rassismus betroffen ist.

#1 Yared Dibaba: Kuddelmuddel, Oromo & Rassismus in den Medien

Yared Dibaba Schauspieler, Moderator, Entertainer und Sänger der Band „Die Schlickrutscher“. Geboren in Äthiopien, aufgewachsen in Niedersachsen, wohnt der 51-Jährige in Hamburg. Er spricht mit Eva Völker über die Erfahrungen, die er als Sohn äthiopischer Eltern in Norddeutschland gemacht hat. Außerdem über die Seelenverwandtschaft zwischen Norddeutschen und Oromo, der größten Minderheit in Äthiopien - und über Rollenangebote als Geflüchteter, Drogendealer oder Barkeeper.

Trailer zum Podcast Grünkohl mit Pita

Dies ist der Trailer zu „Grünkohl mit Pita“, dem Podcast des Bündnisses NIEDERSACHSEN PACKT AN. Im Gespräch mit den unterschiedlichsten Akteur*innen - zugewanderten und nicht zugwanderten Engagierten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Sport - macht die Journalistin Eva Völker verschiedene Perspektiven auf Vielfalt in der Einwanderungsgesellschaft sichtbar. Wie steht es um die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung in Niedersachsen? Welche Alltagserfahrungen machen sie? Welche Strategien sind hilfreich, um Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen? Wo funktionieren die bestehenden Strukturen, wo sollte nachgebessert werden? Welchen Beitrag leisten die AkteurInnen von NIEDERSACHSEN PACKT AN? Diese und andere Fragen diskutieren wir mit verschiedenen Gästen und geben so auch Menschen eine Stimme, die sonst nur selten zu hören sind. Die erste Folge erscheint am 26.02.2021, danach immer am letzten Freitag des Monats.