Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

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#13 Fahed Kalaji: Flucht wider Willen, Einser-Abitur und Online-Uni

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Fahed Kalaji, 24 Jahre, hat vor knapp einem Jahr in Göttingen Abitur gemacht. Inzwischen hat der junge Syrer ein Lehramtsstudium im Rheinland begonnen. Fahed hat einen weiten Weg hinter sich: Mit seiner Familie flüchtete er aus Aleppo zunächst in eine andere Stadt in Syrien, dann in die Türkei. Von dort machte er sich 2016 alleine auf den Weg nach Deutschland. Warum er eigentlich gar nicht fliehen wollte, es dann aber doch tat, wie es ihm in Deutschland ergangen ist und warum er eigentlich gar nicht mehr so gerne über seine Flucht spricht, erzählt Fahed Kalaji in dieser Folge.

#12 Mithu Sanyal: Deutsche Staatsbürgerschaft, katholische Kindheit und Kardamom-Allergie

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Die Autorin, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal wurde als Tochter eines indischen Vaters und einer polnischen Mutter in Deutschland geboren. In dieser Folge erzählt sie, warum sie sich so genau an ihre Einbürgerung mit gerade mal drei Jahren erinnert, wie gut sie sich als Jugendliche in London gefühlt hat und wie sie Realität und Fiktion in ihrem Roman „Identitti“ miteinander verwoben hat. Zum Beispiel kommen die Morde von Hanau im Buch vor. Vor allem aber geht es darum, wie es für die Studentin Nivedita ist, als Person of Colour in einer weißen Mehrheitsgesellschaft zu leben. Einen Skandal gibt es auch: Eine der zentralen Figuren, Professorin Saraswati gibt vor, Schwarz zu sein, ist in Wirklichkeit aber Weiße. Mithu Sanyal erzählt, wie wichtig es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, im Gespräch miteinander zu bleiben, auch wenn es Konflikte gibt.

#11 Atiena Abednia: Fremdheitsgefühl, Studium als Arbeiterkind und traumatisierte Geflüchtete

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Atiena Abednia, 27, ist als Tochter iranischer Eltern in Alfeld bei Hildesheim aufgewachsen. Ihre Heimatstadt hat sie hinter sich gelassen, sie studiert in Göttingen und engagiert sich nebenher seit einigen Jahren bei Conquer Babel – zunächst mit Deutschunterricht für Geflüchtete, dann als Dolmetscherin für traumatisierte Geflüchtete. In dieser Folge erzählt Atiena, wie es für sie war, in der südniedersächsischen Provinz aufzuwachsen, wie sie als Nicht-Akademikerkind den Start an der Uni erlebt hat und, warum sie sich ehrenamtlich für Geflüchtete engagiert.

#10 Frank Joung: Taekwondo, Kimbap und couragierte koreanische Krankenschwestern

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Frank Joung ist ein Podcast-Urgestein. Er fing schon mit Podcasting an, als den meisten von uns dazu nur „Podwasfürnding“ einfiel. Das war 2016, als Facebook noch cool war. Für seinen Podcast „Halbe Katoffl“ wurde Frank 2018 für den Online-Grimme-Award nominiert. Frank führt Gespräche mit Deutschen, deren Eltern eingewandert sind, also mit „halben Katoffln“. Zu Gast waren schon z. B. die Soul- und R&B-Sängerin Joy Denalaaani, der Aktivist Raul Krauthausen und der Rapper Samy Deluxe. Frank Joung ist selbst auch eine „halbe Katoffl“. Er ist Sohn koreanischer Eltern, in Hannover geboren. Jetzt hat er die Seiten gewechselt – vom Host zum Gast: Frank erzählt, wie er aufgewachsen ist, wie er sich manchmal zwischen den Stühlen gefühlt hat und warum er Taekwando gelernt hat, obwohl er viel lieber Fußball spielt.

#9 Stephan Weil: Bildungsungleichheit, Einbürgerungsfeier und #wirsindmehr

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Das Einwanderungsland Niedersachsen feiert seinen 75. Geburtstag. Zeit für ein Gespräch mit Ministerpräsident Stephan Weil. Seit 1945 kommen Menschen hierher – als Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, als Aussiedlerinnen und Spätaussiedler, als sogenannte Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, als Fachkräfte und als Schutzsuchende aus vielen Teilen der Welt. Sie alle haben Niedersachsen mitgeprägt und prägen es weiter mit. – Stephan Weil spricht darüber, dass der Bildungserfolg hierzulande immer noch zu sehr von der Herkunft abhängt, warum ihn manche Einbürgerungsfeier in seiner Zeit als OB von Hannover nachdenklich stimmte, und was ihn im Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft zuversichtlich stimmt.

#8 Mohammed Nouali: Couscous, Katzenorakel und Ermutigung durch Sport

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Mohammed Nouali ist Volleyballer und Basketballer durch und durch. Außerdem kann er sehr gut mit Menschen umgehen. Davon profitiert der Sozialarbeiter sowohl in seinem Hauptberuf als Flüchtlingsberater für Asyl e.V., als auch in seinem Ehrenamt als Integrationshelfer beim MTV48 Hildesheim. Für sein Engagement hat der gebürtige Marokkaner den Integrationspreis des Landes Niedersachsen erhalten. 1992 ging Mohammed Nouali als Student aus Marokko nach Deutschland. Der Anfang in Hannover war sehr schwierig für ihn. Heute nutzt der 52-Jährige seine persönlichen Erfahrungen, um Geflüchtete auf dem Weg in die Einwanderungsgesellschaft zu begleiten. Der Integrationshelfer erzählt, wie Sport die Teilhabe fördern kann, einfach weil er Spaß macht, warum er selbst das erste halbe Jahr nach seiner Ankunft in Zügen geschlafen hat und welche Rolle eine Katze bei seiner Wohnungssuche spielte.

#7 Rebecca Seidler: L’Chaim, Ambivalenz und Selbstbewusstsein

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„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Wir nehmen das Festjahr zum Anlass, auf das Hier und Jetzt zu schauen und fragen, wie leben Jüdinnen und Juden aktuell in Deutschland? Was treibt sie um? Was macht für sie Jüdischsein aus? Darüber sprechen wir mit Rebecca Seidler. Die 41-Jährige ist Vorsitzende der liberalen jüdischen Gemeinde Hannover. Sie macht deutlich, dass Jüdischsein natürlich sehr individuell ist und sehr viel mehr ist als der Holocaust oder die Shoah und Antisemitismus. Rebecca Seidler erzählt davon, dass es den jüdischen Gemeinden in Deutschland gelungen ist, die Jüdinnen und Juden, die seit den 90er Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind, erfolgreich einzubeziehen. Sie spricht von der Ambivalenz, sich in Deutschland zuhause und doch fremd zu fühlen. Und vom neuen Selbstbewusstsein der jungen Generation.

#6 Carlotta Nwajide: Klimakrise, Ehrgeiz und Lebensziel Olympia

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Carlotta Nwajide – Rudersportlerin, Aktivistin, Vize-Weltmeisterin, Europameisterin, und vielleicht auch bald schon Gewinnerin einer olympischen Medaille. Die 26-Jährige geht in Tokio im Doppel-Vierer für Deutschland an den Start. Carlotta Nwajide engagiert sich auch für gesellschaftliche Themen außerhalb des Sports. Sie setzt sich mit der Klimakrise auseinander und versucht auch in ihrem sportlichen Umfeld ein kritisches Bewusstsein für den Klimaschutz zu wecken. Die gebürtige Hannoveranerin spricht über den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Rassismus. Sie erzählt, wie es sich für sie anfühlt, sich als afrodeutsche Rudersportlerin in einem rein weißen Umfeld zu bewegen. Und sie verrät, dass sie schon mit 12 Jahren Kurs auf Olympia genommen hat. Um diese und weitere Themen geht es im Gespräch mit Carlotta Nwajide.

#5 Jochen Oltmer: Flucht als Grundkonstante, Flüchtlingsschutz und Boat People

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Jochen Oltmer ist außerplanmäßiger Professor für Migrationsgeschichte am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück. Er forscht zu deutscher, europäischer und globaler Migration in Vergangenheit und Gegenwart. Der Migrationsforscher zieht Bilanz zu 70 Jahren Genfer Flüchtlingskonvention, die am 28. Juli 1951 verabschiedet wurde. Die Konvention schützt Geflüchtete vor der Zurückweisung oder Rückführung in Staaten, in denen ihr Leben oder ihre Freiheit bedroht ist. Was genau veranlasste die internationale Staatengemeinschaft 1951, die Konvention zu verabschieden? Spielte sie eine Rolle für die Geflüchteten, die im Lauf der letzten Jahrzehnte nach Niedersachsen gekommen sind? Ist sie in Zeiten von Klimaflucht und sich abschottenden Nationalstaaten überhaupt noch zeitgemäß? Um diese und andere Fragen geht es im Gespräch mit dem Migrationsforscher Jochen Oltmer.

#4 Shugaa Nashwan: Judo, Japan und Jemen-Reise

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Shugaa Nashwan ist Judoka und Psychologie-Student. Er steckt gerade mitten in den Vorbereitungen für die Paralympics in Tokio. Wegen einer angeborenen Augenerkrankung ist Shugaa annähernd blind. Er wurde 1997 im Jemen geboren, kam mit fünf Jahren nach Deutschland. Zur Zeit ist er unter den Top Ten der Weltrangliste. Seit drei Jahren lebt der 23-Jährige in Hannover, wo sein Olympia-Stützpunkt ist. Wir sprechen darüber, was es für ihn bedeutet, dass die Paralympics im Mutterland des Judo-Sports stattfinden, über Deutschsein in Japan und über die Reise in den Jemen, die er voriges Jahr unternommen hat. Außerdem geht es um seinen Umgang mit Ängsten, Selbstfindung und seine Ersatz-Familie im Internat in Marburg.

Über diesen Podcast

Im Gespräch mit den unterschiedlichsten Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Sport - macht die Journalistin Eva Völker verschiedene Perspektiven auf Vielfalt in der Einwanderungsgesellschaft sichtbar. Wie steht es um die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung in Niedersachsen? Welche Alltagserfahrungen machen sie? Welche Strategien sind hilfreich, um Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen? Wo funktionieren die bestehenden Strukturen, wo sollte nachgebessert werden? Welchen Beitrag leisten die Akteur*innen von NIEDERSACHSEN PACKT AN? Diese und andere Fragen diskutieren wir mit verschiedenen Gästen und geben so auch Menschen eine Stimme, die sonst nur selten zu hören sind.
Immer am letzten Freitag des Monats.

von und mit Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN

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