Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

#17 Zeliha Karaboya: Jesusbild, Sonderschulempfehlung und Jurastudium

#17 Zeliha Karaboya: Jesusbild, Sonderschulempfehlung und Jurastudium

Die Juristin Zeliah Karaboya ist Co-Leiterin des Migrationszentrums Göttingen, das vor 30 Jahren zum Modell für die dezentrale Flüchtlingsberatung in Niedersachsen wurde. Dass Zeliha als Tochter kurdischer Eltern aus der Türkei einmal in Deutschland Jura studieren würde, war in den 1980er Jahren alles andere als selbstverständlich. Mit vier Jahren holten ihre Eltern, die als Arbeitsmigranten ins Ruhrgebiet gegangen waren, Zeliha aus der Türkei nach. Sie erzählt, dass sie in der ersten und zweiten Klasse sehr schnell ihre erste Fremdsprache lernte. Allerdings war das nicht Deutsch, sondern Türkisch. Und sie verrät, dass sie als Kind dachte, in ihrer Wohnung habe vor ihr Jesus gewohnt. Außerdem spricht sie über die aktuellen Herausforderungen bei der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter und über die Rahmenbedingungen der Flüchtlingsarbeit.

#16 Florence Brokowski-Shekete: Deutsche Pflegemama, Kulturschock in Nigeria und Perspektivwechsel

Florence Brokowski-Shekete wurde in Hamburg als Tochter nigerianischer Eltern geboten. Sie wuchs bei ihrer weißen Pflegemama in Buxtehude auf. Zwischendurch lebte sie gut drei Jahre in Nigeria in ihrer Ursprungsfamilie, wo sie sich aber nicht zuhause fühlte. Zurück bei ihrer deutscher Pflegemama absolvierte sie die Schule und machte eine erstaunliche Karriere. Als Lehrerin, Schulleiterin, Schulamtsdirektorin und Bestseller-Autorin. Florence Brokowski-Shekete spricht darüber, wie sie in Buxtehude in den 1970er und 1980er Jahren komplett weiß sozialisiert wurde, über das Leben zwischen den Stühlen und darüber, was Schule heute tun kann, um gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen.

#15 Natascha Wellmann-Rizo: Sonderfolge - Der Ukraine-Krieg aus deutsch-russischer Perspektive

Nachdem vor kurzem Oksana Janzen hier einen Einblick in die ukrainische Community in Niedersachsen gegeben hat, spricht Eva Völker heute mit Natascha Wellmann darüber, wie Russinnen und Russen in Deutschland, aber auch in Russland, Putins Krieg erleben. Als Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingshilfe beim Migrationszentrum Göttingen ist Natascha am Puls des Geschehens - immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine kommen auch in Göttingen und Umgebung an.

#14 Oksana Janzen: Sonderfolge zur Ukraine-Krise: Zwischen Ohnmacht und Engagement

Der Anlass für diese Folge ist traurig: Putins Krieg gegen die Ukraine. Oksana Janzen ist Vorsitzende des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen. Zusammen mit anderen Einrichtungen koordiniert sie die Hilfsangebote für die Menschen in der Ukraine und für die Geflüchteten, die nach Niedersachsen kommen. Oksana Janzen gibt einen Überblick über die Angebote und Aktivitäten des Vereins und einen Einblick, wie sie und die ukrainische Community in Niedersachsen den Krieg erleben.

#13 Fahed Kalaji: Flucht wider Willen, Einser-Abitur und Online-Uni

Fahed Kalaji, 24 Jahre, hat vor knapp einem Jahr in Göttingen Abitur gemacht. Inzwischen hat der junge Syrer ein Lehramtsstudium im Rheinland begonnen. Fahed hat einen weiten Weg hinter sich: Mit seiner Familie flüchtete er aus Aleppo zunächst in eine andere Stadt in Syrien, dann in die Türkei. Von dort machte er sich 2016 alleine auf den Weg nach Deutschland. Warum er eigentlich gar nicht fliehen wollte, es dann aber doch tat, wie es ihm in Deutschland ergangen ist und warum er eigentlich gar nicht mehr so gerne über seine Flucht spricht, erzählt Fahed Kalaji in dieser Folge.

#12 Mithu Sanyal: Deutsche Staatsbürgerschaft, katholische Kindheit und Kardamom-Allergie

Die Autorin, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal wurde als Tochter eines indischen Vaters und einer polnischen Mutter in Deutschland geboren. In dieser Folge erzählt sie, warum sie sich so genau an ihre Einbürgerung mit gerade mal drei Jahren erinnert, wie gut sie sich als Jugendliche in London gefühlt hat und wie sie Realität und Fiktion in ihrem Roman „Identitti“ miteinander verwoben hat. Zum Beispiel kommen die Morde von Hanau im Buch vor. Vor allem aber geht es darum, wie es für die Studentin Nivedita ist, als Person of Colour in einer weißen Mehrheitsgesellschaft zu leben. Einen Skandal gibt es auch: Eine der zentralen Figuren, Professorin Saraswati gibt vor, Schwarz zu sein, ist in Wirklichkeit aber Weiße. Mithu Sanyal erzählt, wie wichtig es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, im Gespräch miteinander zu bleiben, auch wenn es Konflikte gibt.

#11 Atiena Abednia: Fremdheitsgefühl, Studium als Arbeiterkind und traumatisierte Geflüchtete

Atiena Abednia, 27, ist als Tochter iranischer Eltern in Alfeld bei Hildesheim aufgewachsen. Ihre Heimatstadt hat sie hinter sich gelassen, sie studiert in Göttingen und engagiert sich nebenher seit einigen Jahren bei Conquer Babel – zunächst mit Deutschunterricht für Geflüchtete, dann als Dolmetscherin für traumatisierte Geflüchtete. In dieser Folge erzählt Atiena, wie es für sie war, in der südniedersächsischen Provinz aufzuwachsen, wie sie als Nicht-Akademikerkind den Start an der Uni erlebt hat und, warum sie sich ehrenamtlich für Geflüchtete engagiert.

#10 Frank Joung: Taekwondo, Kimbap und couragierte koreanische Krankenschwestern

Frank Joung ist ein Podcast-Urgestein. Er fing schon mit Podcasting an, als den meisten von uns dazu nur „Podwasfürnding“ einfiel. Das war 2016, als Facebook noch cool war. Für seinen Podcast „Halbe Katoffl“ wurde Frank 2018 für den Online-Grimme-Award nominiert. Frank führt Gespräche mit Deutschen, deren Eltern eingewandert sind, also mit „halben Katoffln“. Zu Gast waren schon z. B. die Soul- und R&B-Sängerin Joy Denalaaani, der Aktivist Raul Krauthausen und der Rapper Samy Deluxe. Frank Joung ist selbst auch eine „halbe Katoffl“. Er ist Sohn koreanischer Eltern, in Hannover geboren. Jetzt hat er die Seiten gewechselt – vom Host zum Gast: Frank erzählt, wie er aufgewachsen ist, wie er sich manchmal zwischen den Stühlen gefühlt hat und warum er Taekwando gelernt hat, obwohl er viel lieber Fußball spielt.

#9 Stephan Weil: Bildungsungleichheit, Einbürgerungsfeier und #wirsindmehr

Das Einwanderungsland Niedersachsen feiert seinen 75. Geburtstag. Zeit für ein Gespräch mit Ministerpräsident Stephan Weil. Seit 1945 kommen Menschen hierher – als Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, als Aussiedlerinnen und Spätaussiedler, als sogenannte Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, als Fachkräfte und als Schutzsuchende aus vielen Teilen der Welt. Sie alle haben Niedersachsen mitgeprägt und prägen es weiter mit. – Stephan Weil spricht darüber, dass der Bildungserfolg hierzulande immer noch zu sehr von der Herkunft abhängt, warum ihn manche Einbürgerungsfeier in seiner Zeit als OB von Hannover nachdenklich stimmte, und was ihn im Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft zuversichtlich stimmt.

#8 Mohammed Nouali: Couscous, Katzenorakel und Ermutigung durch Sport

Mohammed Nouali ist Volleyballer und Basketballer durch und durch. Außerdem kann er sehr gut mit Menschen umgehen. Davon profitiert der Sozialarbeiter sowohl in seinem Hauptberuf als Flüchtlingsberater für Asyl e.V., als auch in seinem Ehrenamt als Integrationshelfer beim MTV48 Hildesheim. Für sein Engagement hat der gebürtige Marokkaner den Integrationspreis des Landes Niedersachsen erhalten. 1992 ging Mohammed Nouali als Student aus Marokko nach Deutschland. Der Anfang in Hannover war sehr schwierig für ihn. Heute nutzt der 52-Jährige seine persönlichen Erfahrungen, um Geflüchtete auf dem Weg in die Einwanderungsgesellschaft zu begleiten. Der Integrationshelfer erzählt, wie Sport die Teilhabe fördern kann, einfach weil er Spaß macht, warum er selbst das erste halbe Jahr nach seiner Ankunft in Zügen geschlafen hat und welche Rolle eine Katze bei seiner Wohnungssuche spielte.