Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

#40 Dana Schmalz: Menschenrechte, Migration als Realität und Europawahlen

#40 Dana Schmalz: Menschenrechte, Migration als Realität und Europawahlen

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 unter dem Motto "Menschenrechte für alle" sind wir im Gespräch mit der Migrationsrechts- und Menschenrechtsexpertin Dana Schmalz. Sie forscht am Max-Planck-Institut für Ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Wir sprechen mit ihr darüber, wer die Menschenrechte eigentlich schützt, über das Gemeinsame Europäische Asylsystem, das aktuell reformiert wird. Thema ist auch, dass man endlich ehrlich über das Thema Migration als Realität sprechen sollte, mit der wir als Gesellschaften umgehen müssen und nicht als Problem oder Krise. Das Geheimtreffen der AfD in Potsdam mit den unsäglichen Deportationsplänen spielt eine Rolle und die bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni.

#39 Suna Barış und Fatma Çelik: Trüffel-Manti, Job-Speed-Dating und Begegnungen auf Augenhöhe

In dieser Folge hören wir die Geschichte von Suna Barış und Fatma Çelik, den Gesichtern des Integrationsbüros der Stadt Hameln. Als Töchter von Gastarbeitern aus der Türkei in der 2. und 3. Generation setzen sie sich mit Leidenschaft für die vielfältigen Belange der Einwohner:innen -mit und ohne Migrationshintergrund- ein.

Gemeinsam werfen sie einen Blick auf die besondere Einwanderungsgeschichte Hamelns und stellen sich dabei die entscheidende Frage: Wann kann Integration als abgeschlossen betrachtet werden? Dabei teilen sie nicht nur ihre persönlichen Perspektiven, sondern offenbaren auch ihr bewährtes Erfolgsrezept für die erfolgreiche Teilhabe von Migrant:innen am Arbeitsmarkt von Hameln.

Erfahrt, wie Suna und Fatma aktiv dazu beitragen, eine inklusive Gesellschaft aufzubauen, und welchen Beitrag sie leisten, um Menschen zu empowern und ihnen eine Stimme zu geben. Ihre Geschichte ist nicht nur inspirierend, sondern auch ein Aufruf zur Solidarität und zur Förderung der Vielfalt in unserer Gesellschaft.

#38 Shirin Khabiri-Bohr: Arbeitskräftemangel, Flexibilität und die Bedeutung von Kolleg*innen

Shirin Khabiri-Bohr ist Geschäftsführerin der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen bei der Bundesagentur für Arbeit. Die Deutsch-Iranerin hat die Arbeit in der Behörde von der Pike auf gelernt. Nach dem Jura-Studium startete sie zunächst in der Arbeitsvermittlung. Dort sammelte sie vor allem Erfahrung im Arbeitgeber-Service. Shirin Khabiri-Bohr spricht über die aktuelle Herausforderung, die insgesamt 77.000 offenen Stellen in Niedersachsen zu besetzen. Dabei ist es unerlässlich, sagt sie, Arbeits- und Fachkräfte auch im Ausland zu rekrutieren. Die Arbeitsmarktexpertin spricht auch über den neuen Job-Turbo der Bundesregierung, mit dem Geflüchtete schneller Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten sollen, darüber was er verspricht, wo es aber auch noch hakt.

#37 Deniz Kurku: Begegnungen, Wollepark und Migrationsberatung als Schlüssel

Deniz Kurku ist Mitglied des Niedersächsischen Landtags, stellvertretender innenpolitischer Sprecher der SPD Niedersachsen und seit einem Jahr niedersächsischer Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe. Er wurde als Sohn einer deutsch-türkischen Familie in Delmenhorst geboren. Deniz Kurku erzählt, wie ihn die ersten Jahre seiner Kindheit im Delmenhorster Wollepark geprägt haben. Er spricht darüber, welche Themen ihn in seinem ersten Amtsjahr beschäftigt haben und wie wichtig aus seiner Sicht der Erhalt der Migrationsberatungsstellen für unsere Gesellschaft ist.

#36 Gábor Lengyel: Schabbat Schachor, wichtiges Zweifeln und Demokratieförderung an Schulen

Gábor Lengyel ist Senior-Rabbiner, ehemaliger Manager und Reservist der israelischen Armee. Der 82-Jährige lebt heute in Hannover. Geboren wurde er 1941 in Budapest in eine modern-orthodoxe jüdische Familie. Sehr spät -erst 1944- wurde Ungarn von der Wehrmacht besetzt. Gábor Lengyel überlebte die Shoa in einem Versteck im Budapester Ghetto zusammen mit seinem Bruder und seiner Tante. Nach der gewalttätigen Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands 1956 gegen das kommunistische Regime floh Lengyel nach Israel. Dort machte er eine Ausbildung, leistete Wehrdienst in der israelischen Armee und machte Abitur. Zum Studium ging er an die TU Braunschweig, wurde Ingenieur, dann Manager. Seit Jahren setzt er sich für den christlich-jüdischen und muslimisch-jüdischen Dialog ein. Heute begleitet er als Seniorrabbiner die liberal geprägte Reformsynagoge Hamburg. Er spricht über sein bewegtes Leben, über Schabbat Schachor, das Massaker an mehr als 1.400 Israelis am 7. Oktober durch die Terror-Organisation Hamas, seinen Blick auf den Nahostkonflikt und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hier in Deutschland.

#35 Valerie Cholodow: Malen nach Zahlen, unsichtbare Russlanddeutsche und Bildungsgerechtigkeit

Valerie Cholodow aus Hannover arbeitet als Teamleiterin bei einer Unternehmensberatung. Sie wurde in Kasachastan geboren. Als 7-jährige kam sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Valerie erzählt von ihrer glücklichen Kindheit als Tochter einer russlanddeutschen Familie in Kasachstan. Von der guten Dorfgemeinschaft über alle ethnischen Grenzen hinweg. Das Ankommen in Deutschland war vor allem für ihre Eltern nicht so einfach, da deren berufliche Qualifikationen nicht anerkannt wurden. Valerie lernte schnell Deutsch, war in der Schule erfolgreich – obwohl ihr da einige Steine in den Weg gelegt wurden. Während ihres Studiums engagierte sie sich ehrenamtlich in der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Russlanddeutschen. Den Jugendlichen geht es vor allem um politische Teilhabe und interkulturellen Austausch. Inzwischen hat Valerie in kurzer Zeit Karriere gemacht bei einer Consulting-Firma, wo sie ein internationales Team leitet.

#34ci Burcu Kaya ve Elif Özge Özcan: Bebekarabasinda futbol topu, türk milli takimi ve sporu sans olarak

35 yasindaki sporpedagogu Burcu Kaya tutkusunu meslegi haline getirdi. Hannover merkezinde bebek arabasinda futboltopunu gezdirdigi, mutlu cocuklugu hakkinda bahs ediyor. Ayni zamanda 19 yasalti türkiye millitakiminda gecirdigi zamandan ve “sporu sans olarak” Per Mertersacker vakfinin göcmen ailelerinden gelen kizlar icin caba sarf eden projesinden bahsediyor. Tercümanimiz Elif Özge Özcan konusmayi türkceye ceviriyor.

Unsere neue Podcast-Folge ist erstmals auch auf Türkisch abrufbar! Wir freuen uns so noch mehr Menschen erreichen zu können und sind gespannt auf euer Feedback. 😊

#33 Dieu Hao Do: Sommerrollen, Filmstudium in Babelsberg und Marathon

Der deutsch-chinesische Autor und Filmemacher Dieu Hao Do ist in Stadthagen bei Hannover als Kind der zweiten Generation der Boat People geboren und aufgewachsen. Seine Eltern gehörten der südchinesischen Minderheit in Vietnam an. In seinem jüngsten Dokumentarfilm mit dem Titel „Hao are you“ erforscht er die Zersplitterung seiner Familie, die 1975 wie 1,5 Millionen andere Vietnamesen ihr Land verlassen musste, auf drei Kontinenten versprengt lebt und seitdem nicht mehr miteinander spricht. Ich spreche mit Hao über die universellen Erfahrungen von Flucht, Vertreibung und Leben in der Diaspora. Hao erzählt, wie er nach einer behüteten Kindheit in Stadthagen auf die Idee gekommen ist, Filmwissenschaften und Regie in Babelsberg zu studieren, über sein Engagement für das Berlin Asia Film Network BAFNET, das sich für eine differenzierte Repräsentation deutsch-asiatischer Lebensrealitäten in Film und Fernsehen einsetzt, und darüber, wie ihm das Laufen hilft, langwierige Marathon-Projekte gut durchzustehen.

#32 Fulya Kurun: Kartoffelpuffer, Prügeleien mit Jungs und „Polizeischutz für die Demokratie“

Fulya Kurun ist seit fast dreißig Jahren im Interkulturellen Dienst für die Polizeidirektion Hannover tätig. Fulya wurde 1965 in Istanbul geboren. Als sie noch sehr klein war, gingen ihre Eltern als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland. Sie blieb bei den Großeltern zurück. Als sie dreieinhalb war, holten ihre Eltern sie nach. Eine deutsche Oma kümmerte sich um sie, während die Eltern arbeiteten. Fulya Kurun erzählt über das Aufwachsen in einer Kleinstadt in Ostwestfalen-Lippe, ihr Gymnasium, an dem man damals keine Arbeiterkinder haben wollte, über ihre Aufgabe beim Interkulturellen Dienst bei der Polizeidirektion Hannover und über Rassismus bei der Polizei.

#31 Zain Al-Khatir: Flucht aus dem Sudan, Schreiben als Therapie und Schule in Darfur

Zain Al-Khatir aus Eime im Landkreis Hildesheim ist 2013 als Student aus dem Sudan geflohen. Er hatte sich politisch gegen das Regime engagiert. In Ägypten war er nicht sicher, floh weiter nach Libyen, wo er ständiger Gefahr ausgesetzt war – als Tagelöhner auf einem der zahlreichen Märkte, die an Sklavenmärkte erinnern, oder als er in die Hände von Milizen geriet und schlimme Gewalt erfahren hat. Die Geschichte seiner Flucht beschreibt Zain eindrucksvoll in seinem Buch „Ums Überleben kämpfen“. Darin erzählt er seine eigene Geschichte und gibt gleichzeitig auch all den Geflüchteten eine Stimme, die wie er die Gewalt von Menschenhändlern erlebt haben. In dieser Folge spricht Zain auch über das Schreiben, über sein Leben in Deutschland und über sein Projekt, gemeinsam mit dem ehemaligen ARD-Korrespondenten Stefan Maier, eine Schule in seinem Heimatdorf in Darfur im Norden des Sudan zu bauen.