Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von Niedersachsen packt an

#30 Hülya Süzen: Ritter statt Prinzessin, Vielfalt in der Bundeswehr, Studium als Leistungssport

#30 Hülya Süzen: Ritter statt Prinzessin, Vielfalt in der Bundeswehr, Studium als Leistungssport

Hülya Süzen ist Presseoffizier bei der Bundeswehr und stellvertretende Vorsitzende der Luftwaffe im Deutschen Bundeswehr Verband. Vor zwanzig Jahren fing sie als eine der ersten Frauen dort im Sanitätsdienst an. Einige Jahre war sie Ansprechpartnerin für Soldatinnen und Soldaten anderer Glaubensrichtungen. Hülya selbst ist Muslimin. Sie kommt aus Stade, ihre Familie ist türkisch-kurdisch-arabischer Herkunft. In dieser Folge erzählt die 40-jährige, was sie vom Gendern hält, wie sie Vielfalt in der Bundeswehr erlebt und wie ihr zuerst der Sport und später das Studium geholfen haben, mit Schicksalsschlägen umzugehen.

#29 Yahya Alaous: Kuss auf offener Straße, Reporter ohne Grenzen und Pressefreiheit in Syrien

Am 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Aus diesem Anlass haben wir diesmal einen Exiljournalisten aus Syrien in unseren Podcast eingeladen: Yahya Alaous. Aktuell arbeitet er als Sozialarbeiter bei der Gesellschaft für Interkulturelles Zusammenleben in Berlin, wo er Menschen hilft, eine bezahlbare Wohnung zu finden - sowohl Migrant*innen als auch Deutschen. Er selbst kam 2015 mit Hilfe der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ zusammen mit seiner Familie nach Deutschland. In Syrien war es zu gefährlich für ihn geworden, da er während des Arabischen Frühlings unter Pseudonym für eine Oppositions-Zeitung gearbeitet hatte. Schon Jahre zuvor hatte er als politischer Korrespondent einer großen syrischen Tageszeitung wegen seiner kritischen Berichterstattung im Gefängnis gesessen. Im Gespräch geht es um seine Kolumne, in der er einige Jahre für die Süddeutsche Zeitung über sein Leben in Deutschland schrieb, um Pressefreiheit in Syrien und um Gemeinsamkeiten zwischen Syrern und Ostdeutschen, über die er gerade ein Buch geschrieben hat.

TO GO #12: Oksana Kurkina, Saporischja und Hannover

Oksana Kurkina ist nach dem brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 aus Saporischja geflohen. Dort hatte Oksana Deutsch an einem Gymnasium unterrichtet. Jetzt berät sie beim Ukrainischen Verein Niedersachsen andere Geflüchtete bei der Stellensuche. In dieser Folge geht es darum, wie sie den Beginn des Krieges erlebt hat und was ihr hilft, mit den schlimmen Nachrichten aus der Ukraine umzugehen.

#28 Lena Nzume: Zeitenwende, Rassismus im Schulbuch und eine Schule für alle

Lena Nzume ist bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen und eine von aktuell insgesamt drei PoC-Abgeordneten im Niedersächsischen Landtag. Ihr Vater stammt aus Kamerun, ihre Mutter, die dort als Entwicklungshelferin tätig war, ist Deutsche. Bis zu ihrem 8. Lebensjahr ist Lena Nzume in Kamerun aufgewachsen. Ihre Eltern waren dort sozialpolitisch engagiert und vermittelten ihrer Tochter, wie wichtig Bildung für die Menschen ist. Inzwischen lebt Lena seit vielen Jahren in Oldenburg, wo sie bis zu ihrem Wechsel in die Politik als Soziologin in der Lehrerausbildung tätig war. Sie spricht in dieser Folge über ihre Biografie, über Rassismus in der Schule und über ihre Vision von einer Schule für alle.

TO GO #11: Ursula Dorn, Ostpreußen und Weißenborn

Als sogenanntes Wolfskind floh Ursula Dorn in den Wirren des Zweiten Weltkriegs nach Litauen. Sie und ihre Mutter kämpften ums Überleben, bis sie 1948 von Litauen aus in die sowjetische Besatzungszone in Deutschland geschickt wurden. Nach ihrer Flucht von dort in die Bundesrepublik gelangte Ursula Dorn über Umwege nach Niedersachsen, wo sie endlich ein Zuhause fand.

#27 Issa Assaf: Engagement für Geflüchtete, Google-Übersetzer und Liebe

Issa Assaf arbeitet seit einem Jahr hauptberuflich als Ehrenamtskoordinator für das Netzwerk „Lehrte Hilft“. Kurz nach seinem Einstieg dort brach der Krieg in der Ukraine aus. Issa und sein Team von Lehrte Hilft standen vor einer großen Aufgabe. Der 28-Jährige berichtet von seiner Arbeit und erzählt, dass er selbst vor sieben Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen ist. Er hatte ein gutes Leben dort, nach dem Abitur hat er eine Informatik-Ausbildung angefangen. Doch in seiner Heimatstadt Hama in Mittelsyrien nahmen Krieg und Gewalt Tag für Tag zu, so dass er sich 2015 zur Flucht entschied. Nach ein paar Monaten in Mecklenburg-Vorpommern, wo es ihm gut gefallen hat, ging er nach Lehrte bei Hannover, wo auch sein großer Bruder lebt. Demnächst will er dort sein Bauingenieurstudium fortsetzen.

TO GO #10: Manuel Ribeiro, Portugal und Nordhorn

1982 kommt Manuel Ribeiro aus Portugal nach Deutschland. Den jungen Mann verschlägt es zunächst nach Hamburg. Später gründet er eine Familie und zieht 1994 nach Niedersachsen. In seinem eigenen Restaurant “Casa Manuel” in Nordhorn kann er seine beiden großen Leidenschaften voll ausleben: Koch und Gastgeber zu sein.

#26 Wilma Nyari: Zwangsadoptionen, Bontekai und Kolonialismus

Wilma Nyari ist Aktivistin und Empowerment-Trainerin. Als Schwarze Frau ist sie direkt von Rassismus betroffen. Seit vielen Jahren kämpft sie für mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Ein Grund für ihr Engagement liegt in ihrer eigenen Lebensgeschichte: Sie wuchs in verschiedenen Heimen auf, wo sie von klein auf Gewalterfahrungen machen musste, Rassismus und Diskriminierung erlebte. Obwohl Wilma Nyari es von Anfang an nicht leicht hatte in ihrem Leben, engagiert sie sich politisch und gesellschaftlich – zunächst in Hessen, wo sie geboren wurde und lange Jahre lebte. Dort gehörte sie zum Kreis derer, die Mitte der 1980er Jahre die Initiative Schwarzer Deutscher ISD gründeten. Jetzt engagiert sie sich in Wilhelmshaven, wo sie seit sechs Jahren lebt. Vor eineinhalb Jahren rief sie dort den Runden Tisch Kolonialisierung/Dekolonialisierung ins Leben. Gegründet als preußischer Kriegshafen, von dem aus die kaiserlichen Truppen nach Afrika und China eingeschifft wurden, ist die Stadtgeschichte von Wilhelmshaven eng mit den deutschen Kolonialkriegen verknüpft. In dieser Folge geht es um Wilmas bewegte Biografie, um ungleiche Machtstrukturen in unserer Gesellschaft und darum, was diese mit Kolonialismus zu tun haben.

TO GO #9 Necla Eberle-Erdogan, Türkei und Hildesheim

1970 kommt Necla Eberle-Erdogan aus der Türkei nach Deutschland. Der jungen Sozialarbeiterin ist das Leben in einem türkischen Dorf einfach zu eng, sie ist neugierig und macht sich auf den Weg in ein für sie fremdes Land. Sie erzählt über das Ankommen und darüber, was sie heute antreibt: Seit vielen Jahren engagiert sie sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

#25 Gianni Jovanovic: Woke Großmutter, Verletzungen und Humor

Gianni Jovanovic ist Aktivist, Performer und eine der bekanntesten Stimmen der Romnja in Deutschland. Mit 14 Jahren verheirateten ihn seine Eltern. Mit 16 wurde er zum ersten Mal Vater. Mit Anfang 20 outete sich Gianni Jovanovic als schwul. Als Sohn einer Roma-Familie und homosexueller Mann erlebt er offenen Rassismus und wird täglich mit Vorurteilen konfrontiert. Seit Jahren kämpft Gianni Jovanovic dagegen.
Er erzählt uns unter anderem von einem Brandanschlag auf seine Familie, bei der er als Vierjähriger schwer verletzt wurde, von der Zwangsheirat und seinen Selbstzweifeln. Gianni macht sich stark für die Belange der Romnja und schafft es mit viel Charme und Humor, die Menschen für sich zu gewinnen.